Quittenfrüchte
Quittenfrüchte sind sehr aromatische Früchte, die sich aber wegen ihres säuerlichen Geschmacks und ihres sehr festen Fruchtfleisches meist nicht zum einfachen Verzehr eignen. Aufgrund der unterschiedlichen Formen der Quitten wird zwischen Birnen- und Apfel-Quitten unterschieden. Beide Arten eignen sich jedoch gleichermaßen zum Schnapsbrennen. Allerdings ist die Apfelquitte manchmal etwas trüber, aber aromatischer, während die Birnenquitte das für diese Obstsorte typische Quittenaroma aufweist. Der aus Quitten hergestellte Schnaps ist sehr ausgeprägt und intensiv in den Aromen.
Auch das Einmischen dieser Früchte ist aufgrund ihrer Trockenheit eine besondere Art, die durch Wasserzugabe reduziert werden kann. Das trockene Fruchtfleisch mit seiner hohen Anzahl von Steinzellen erfordert viel Geschick und Aufmerksamkeit bei der Maische- und Gärführung. Besonders hervorzuheben ist die feine Zerkleinerung und damit die vollständige Öffnung der Quittenfrucht. Erst dadurch ist eine gleichmäßige und schnelle Gärung möglich. Es ist jedoch wichtig, auf die Destillation unmittelbar nach Ende der Gärung zu achten, um einen zu hohen Methanolgehalt im fertigen Schnaps zu vermeiden.
Für einen Quittenbrand haben sich die Quittensorten Mammuth, Champion und Rondo, aber auch einige Apfelquitten mit kleineren Früchten bewährt. Oft ist der Zitrusduft jedoch typischer und intensiver bei Birnenquitten.
So sollte ein Quittenschnaps schmecken
Schnäpse aus Quitten sind meist durch intensive Aromakomponenten gekennzeichnet, bei denen man an Kräuter und Zitronen denkt. Der starke Geruch und Geschmack lässt sich relativ leicht durch Bestrahlung mit UV-Licht abmildern, wodurch eine dunkle Lagerung vermieden wird. Ein Quittenschnaps zeichnet sich im Geruch durch eine unglaublich intensive Primär Frucht aus. Im Gaumen schmeckt ein Quittenschnaps eher zart.
Die Quitte
Die großen Apfel- oder Birnen ähnlichen Früchte wurden bereits vor über 4.000 Jahren in der Kaukasusregion nachgewiesen. Die selbst fertilen Pflanzen werden in Mitteleuropa etwa seit dem 9. Jahrhundert angebaut. ( Selbstfertil bedeutet, dass sie sich selbst bestäuben kann und keine Partnerpflanze für die Fruchtbildung benötigt, wie z.B. die Birne – allerdings erhöht eine Fremdbestäubung den Ertrag erheblich). Die Ernte von Quitten erfolgt erst gegen Ende des Jahres (Oktober/November) und ist somit eine der letzten Früchte im saisonalen Kalender.
Die Quitten bringen erst vier bis acht Jahre nach der Pflanzung die ersten Früchte hervor, die einen äußerst vielfältigen Duft haben, da sie etwa 80 verschiedene Duftstoffe enthalten. Aufgrund ihrer Gerbstoffe sind die in Mitteleuropa wachsenden Sorten in der Regel nicht für den Rohverzehr bestimmt, dafür aber für die Veredelung von Schnaps. Die im Handel erhältlichen Quitten werden meist durch die so genannte Veredelung angebaut.
Die Herstellung von Quittenschnaps
Die Herstellung von Quittenschnaps gestaltet sich nicht so leicht. Bereits der Erntezeitpunkt ist entscheidend: Die Quitten sollten am sinnvollsten in der Phase gepflückt werden, indem sie ihre Farbe von grün nach gelb ändern. Zu spät geerntete Quitten bringen nur ein mangelhaftes Geschmackserlebnis. Quitten, die zu spät geerntet werden, färben sich sehr schnell braun.
Ehe es losgeht, sollte der Flaum an der Frucht vorsichtig abgezogen werden, denn dort befinden sich die meisten Bitterstoffe. Anschließend lassen sich die Quitten zerkleinern und – unter Beigabe von Hefe – mazerieren, bevor sie nach ein paar Tagen destilliert und abgefüllt werden.
Übrigens kann man aus Quitten nicht nur Quittenschnaps, sondern auch Marmelade, Kompott, Mus, Gelee usw. herstellen.
Der Name Marmelade stammt übrigens nicht von der Quitte, sondern von ihrem portugiesischen Namen “Marmelo”.
Viel Freude in unserem Onlineshop für Quittenschnaps,
Ihr Team von House of Sllivovitz & Wine